Es ist für italienische Verhältnisse ein kleines Wunder: Der öffentlich-rechtliche Sender Rai3 thematisierte in mehreren Sendungen ganz unpatriotisch den Hass vieler Italiener auf ihr Land und fragte nach Gründen, das Land zu verlassen oder zu bleiben.
Flankiert wurde die Sendung durch Persönlichkeiten des Landes, die sich kritisch mit der aktuellen Regierung und den politisch-gesellschaftlichen Verhältnissen in Italien auseinandersetzten. Unter Ihnen auch Saviano, über dessen Behauptung, die Lombardei und auch die Lega Nord wären nicht mafiafern, sondern Teil des Mafiproblems in Italien, hier schon berichtet wurde.
Dass es im italienischen Fernsehen Berlusconi-kritische Sendungen gab, ist hierbei ein Versehen. Die 10 Mio. Zuschauer geben dem Intendanten nun recht und trotzdem fordert Berlusconi über seine Sender eine Absetzung. Die Intendanten der Rai unterstehen dem Ministerpräsidenten so dass die Anstalten eigentlich durch die "Schere im Kopf" auf Linie des Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi sind. Saviano bestätigt diese Tatsache auch grundsätzlich: Auf die Frage hin, ob er wieder im Fernsehen auftreten werde, kolportiert "Die Presse" seine Entgegnung, die Atmosphäre in der Rai sei so feindselig gewesen, dass ihm das konkrete Arbeiten mit der Fernseh-Anstalt erschwert wurde.
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