Freitag, 21. Januar 2011

Berlusconi sollte den Satan (Mafia) persönlich bekämpfen

ein interessantes Bild des Innenlebens des politischen Italiens und die Hoffnungsgestalten für einen Wandel in Italien in der Basler Zeitung. Ein Ausschnitt aus diesem Interview mit dem Bürgermeister von Bari, Michele Emiliano, in dem es neben den seperatistischen Plänen der Lega Nord in der Föderalismusreform um die Anti-Mafia-Erfolge der Regierung geht:

Tagesanzeiger: Geben Sie uns einen Hinweis. Immerhin hat Innenminister Roberto Maroni von der Lega etliche grosse Mafia-Bosse verhaftet.

Emiliano: Das stimmt, und das ist gewiss nicht gering zu schätzen. Aber es fällt auf, dass es sich hierbei um seit langem gesuchte und seit vielen Jahren untergetauchte Bosse handelt. Sind das die heutigen Drahtzieher der Mafia? So besiegt man die Mafia jedenfalls nicht. Sondern nur mit der Bekehrung des Landes zur Legalität und zum Respekt einer öffentlichen Moral, die für alle und alles gilt. Italien hat die historische Verantwortung, an Faschismus und Antisemitismus beteiligt gewesen zu sein sowie die mächtigste kriminelle Organisation der Welt geschaffen zu haben. Es kann seine Zukunft nicht gestalten, indem es den dumpfen, postfaschistischen Diskurs Berlusconis akzeptiert und nicht klar sagt, dass Italiener zu sein auch bedeutet, gegen die Mafia zu sein.

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