Freitag, 1. Oktober 2010

iPad-App erwähnt die Mafia als Charakteristikum Italiens

Die App bezeichnet Italien als Land der "Pizza, Mafia, Pasta und Vespa" und begründet dies mit 10% BIP der Mafia in Italien. Die Tourismusministerin strengt nun eine Klage gegen den Hersteller an.

Was ist daran interessant?

Zunächst einmal ist die Zahl von 10% BIP neu. Bisher wurde immer nur von 7% des BIP ausgegangen. Da es sich hierbei jedoch um Schätzungen handelt, wird es schwer, eine falsche Tatsachenbehauptung gegen den Hersteller geltend zu machen. Ein Verbot von Berichten über das Mafia-Problem in Italien ist natürlich eine interessante Maßnahme.

Des Weiteren merkt man der Ministerin an, in welchem Umfeld sie sich bewegt. Hier spricht doch allzu deutlich die Mentalität des Ministerpräsidenten und seine Ansicht zur Meinungs- und Pressefreiheit aus der Frau Ministerin. Kein anderes europäisches Land käme auf den Gedanken, ein Gericht wegen dieser iPad-App zu bemühen, geschweige denn daran zu glauben, eine Ansicht oder Meinung in Europa erfolgreich verbieten zu können. Es ist die Aufregungs-Politik und der Machthabitus des Medienmoguls Berlusconi, die um sich greifen.

Hintergrund: Frau Michela Vittoria Brambilla kommt aus einer Großindustriellen-Familie, hat für Berlusconis Fininvest gearbeit und später die Kultur-Basis- und Medien-Organisationen der Forza Italia (heute: "Volk der Freiheit") geleitet, um dann trotz verlorener demokratischer Kandidaturen Staatssekretärin und seit 2009 Ministerin im Toruristik-Ministerium zu werden. Bei öffentlichen Veranstaltung fällt Frau Brambilla manchmal mit dem 'Römischen Gruß' (das Pendant zum Hitlergruß) auf.

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