Montag, 16. August 2010

Die Cosa Nostra droht Kindergartenkind

Der Sohn des Mafia-Kronzeugen Massimo Ciancimino geht noch in den Kindergarten. Die Cosa Nostra hat nun einen Brief mit Kalaschnikow-Patrone hinterlassen, um dem Buchautor und 'Pentito' - die Bezeichnung für jemanden der das Schweigegebot der 'Omertà' verstößt - zu warnen. Massimo Ciancimino ist der Sohn von 'Don Vito' dem ehemaligen Bürgermeister von Palermo der in den 50er, 60er und 70er Jahren enge Kontakte mit Bernardo Provenzano und Toto Riina  pflegte.

Letzlich geht es bei Massimo Ciancimino auch um die Person, die berichtet, dass die Anfang der 90er entstandene Berlusconi-Partei 'Forza Italia' mit von der Mafia gegründet wurde. Es gibt immer wieder Beschwerden, dass die Aufklärung der Attentate auf die Mafia-Jäger Giovanni Falcone und Paolo Borsellino, die in dieser Zeit stattfanden, von der Exekutive und den Geheimdiensten behindert werden. Viele Kommentatoren gehen deshalb von einer Verstrickung der Politik in die Morde aus. Der damalige Tangentopoli-Skandal beweist zumindest, dass Politiker aller Parteien Kontakte zur Mafia hatten und effektiv Gelder aus Staatsaufträgen abzweigten. Der Tod der beiden effektivsten Ermittler der Justiz in Sachen Mafia könnte durchaus Teil eines Deals für die Wahl und Unterstützung Berlusconis gewesen sein.

Woher Silvio Berlusconi das Bargeld hatte, mit dem er zu Beginn seiner Karriere in einer Bank auftauchte, um damit später seine riesigen Satteliten-Städte rund um Mailand zu finanzieren, bleibt bis heute ungeklärt. Das Baugewerbe ist jedoch keine unübliche Quelle für Mafia-Vermögen

Massimo Ciancimino hat nun angekündigt, dass er nicht mehr aussagen möchte und sein Buch "Don Vito" zurückziehen möchte, sollte das Leben seines Wohnes in Gefahr sein.

Wer möchte, kann das Buch "Don Vito" bereits vorbestellen. Sollte es zum Druck kommen, ist das Buch wahrscheinlich nicht lange erhältlich:



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